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Wer will den Ball am schnellsten erobern?

Im heutigen Artikel möchte ich euch den Wert des PPDA näher bringen und die letztjährigen Werte der Schweizer Super League und Challenge League analysieren und zum Schluss mit den europäischen Topteams sowie Ligen vergleichen.


Starten wir aber mit dem Begriff PPDA und was er bedeutet. PPDA steht für: Passes per defensive actions und zeigt wieviele Pässe eine Mannschaft dem Gegner zulässt, bevor der Ballbesitz durch einer defensiven Aktion unterbrochen wird (Foul, Interception, Balleroberung etc.). Wyscout berechnet diesen Werte aber nur anhand der Aktionen in den letzten 60 Meter des Feldes (aus der Sicht der Mannschaft ohne Ball). Je tiefer der Wert, desto höher und aggressiver das Pressing.


Schauen wir uns nun die Werte der Super League Teams der letzten Saison an und vergleichen diese mit den xGA (Expected Goals Against), um zu sehen ob das hohe Pressing über die ganze Saison hinweg erfolgreich war.


PPDA Super League 2019/2020:

(Quelle: Wyscout)


In dieser Übersicht sehen wir, dass der FC St. Gallen (keine Überraschung), die BSC Young Boys, der FC Basel und Servette am wenigste Pässe am Gegner zugelassen haben. Für diese Mannschaften war das hohe Pressing über die ganze Saison erfolgreich, da die xGA tiefer sind als der Rest der Mannschaften der Liga. Der FC Zürich von L. Magnin spielte ebenfalls mit einem hohen Pressing aber die xGA Werte waren sehr hoch. Dies könnte man ein nicht immer gut ausgeführtes Pressing zurückführen (Hierzu aber mehr im Fazit). Der FC Lugano stand letzte Saison defensiv sehr gut und hatte die tiefsten PPDA Werte. Wir sehen das mehrere Möglichkeiten auf die Siegesstrasse führen können.


Challenge League 2019/2020:

(Quelle: Wyscout)


In der Challenge League sehen wir ein anderes Bild und haben Ausreisser in beiden Richtungen.

Einerseits haben wir Lausanne und GC, die erfolgreich hoch pressen, wenn wir die xGA-Werte in Kontext beziehen. Auf der anderen Seite haben wir den SC Kriens, der mit 18.78 den höchsten PPDA Wert hat ABER im Vergleich der anderen Teams einen tiefen xGA-Wert.

Wir sehen hingegen, dass die anderen Teams ebenfalls eher hoch pressen aber nicht immer mit Erfolg und dies könnte auch zu den hohen xGA-Werten geführt haben.


Wo steht die Super League mit den PPDA-Werten im Vergleich zu den anderen Ligen:


  • Primera Division (Spanien) - Saison 2019/2020: 10.45

  • Ligue 1 (Frankreich) - Saison 2019/2020: 11.86

  • Bundesliga (Deutschland) - Saison 2019/2020: 11.62

  • Serie A (Italien) - Saison 2019/2020: 11.78

  • Premier League (England) - Saison 2019/2020: 12.42

  • Super League (Schweiz) - Saison 2019/2020: 10.90

(Quelle: Wyscout)


Welche Teams der fünf Topligen hatten die niederigsten PPDA-Werte (Saison 2019/2020)?


  1. Getafe (Primera Division) - 7.17

  2. Paris St. Germain (Ligue 1) - 7.3

  3. Bayer Leverkusen (Bundesliga) - 8.11

  4. Barcelona (Primera Division) - 8.34

  5. Bayern München (Bundesliga) - 8.36

  6. Sevilla (Primera Division) - 8.38

  7. Bologna (Serie A) - 8.52

  8. Atalanta (Serie A) - 8.68

  9. Eibar (Primera Division) - 8.58

  10. Southampton (Premier League) - 8.88 BSC Young Boys - 8.18

(Quelle: Wyscout)


Fazit:


Die PPDA-Werte helfen, um sich ein Bild des Spielstils einer Mannschaft oder auch Liga zu verschaffen. Die Daten allein sagen jedoch nichts darüber aus, ob eine Mannschaft einfach nur in der eigenen Hälfte aktiv verteidigt oder ob sie versucht hat hoch zu pressen, dies aber nicht geschafft hat. Folglich sollte die PPDA als Teil der quantitativen Analyse nur in Kombination mit der qualitativen Analyse, d. h. der Beobachtung der Herangehensweise der Mannschaften, verwendet werden.

PPDA macht keine Aussage über die Qualität des Pressings, denn wenn der Gegner im Spielaufbau schwach ist und viele Fehlpässe spielt, sinkt das den PPDA Wert.

Nichtsdestotrotz haben dominantere Mannschaften im Durchschnitt einen niedrigeren PPDA-Wert, weil sie ein intensiveres Pressing betreiben. Wie wir in den vorherigen Grafiken gesehen haben, aber es gibt auch spannende Teams (Getafe, Eibar, Bologna etc.), die hier die Ausnahme sind und spannend sind sich anzuschauen.


Pressing

Hohes Pressing hört sich atemberaubend und erfolgreich an, ist aber nicht einfach umzusetzen. Für hohes Pressing braucht es Laufbereitschaft, die richtige Mentalität und taktisches Verständnis der ganzen Mannschaft. Wenn nur ein Mitspieler nicht oder falsch angreift, ist das Überspielen der Pressinglinie für den Gegner sehr einfach. Und sobald diese Pressinglinie überspielt wird, entsteht viel Raum und somit gefährlichere Tormöglichkeiten für die gegnerische Mannschaft.



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