Die Tessiner stehen nach 17 Spielen auf dem 3. Platz der Credit Suisse Super League und im Sommer wurde man von Joe Mansueto (Besitzer der Chicago Fire) übernommen. Ausserdem gab es Ende November ein klares „Si“ zum neuen Sport-und Eventzentrum, dass das aktuelle Cornaredo-Stadion ersetzen soll.
Somit läuft momentan bei den Bianconeri alles wie geplant und der technische Direktor Georg Heitz hat auch schon einige Zukunftspläne offen gelegt: „Wir werden im Winter zwischen drei bis sechs Zuzüge tätigen“. Ausserdem will man auch in die Verbesserung der Infrastruktur und Datenerhebung investieren.
Wir von footballytics wollen uns deshalb ein genaueres Bild über den FC Lugano machen. Mit dieser datenbasierten Kader- und Spielanalyse.
Kaderanalyse FC Lugano 2021-22
Wir unterteilen den Kader in 3 Kategorien (Young, Peak und Experienced). Die meisten Fussballer erleben ihren Karrierehöhepunkt zwischen 23 und 29 Jahren und uns ist selbstverständlich bewusst, dass dies für jeden Spieler sowie je nach Position, Spielstil und Liga anders aussehen kann. Je nach Position unterscheidet sich das Peak-Alter, aber die Bandbreite des Peak’s liegt zwischen 23 und 29 Jahren.
In dieser Übersicht sehen wir, dass die meisten Stammspieler der Bianconeri sich im Peak ihrer Karriere oder bereits darüber befinden. Und die, die im „idealen Fussballeralter“ sind, stehen ab Sommer 2022 bzw. 2023 ohne Vertrag. Der FC Lugano hat bis heute 23 Spieler eingesetzt, was im Vergleich mit den anderen Vereinen im Durchschnitt liegt. Aber nur 11 Spieler haben mehr als 60% der Spielminuten gespielt. Schauen wir uns nun mal die einzelnen Positionen im Detail an:
Torhüter
Oder Torspieler, wie er an den Trainerkursen des SFV gerne genannt wird :-)
Auf dieser Position sind die Tessiner mit Saipi, Baumann und Osigwe momentan gut besetzt. Man hat gute und junge Torhüter, die noch einige Jahre an den Verein gebunden sind. Hier sehen wir im Moment, mit den Informationen, die uns vorhanden sind, keinen Handlungsbedarf.
Innenverteidiger
Mit Maric, Daprelà und Ziegler hat man sehr erfahrene und wichtige Spieler auf dieser Position, die man aber mittelfristig ersetzen sollte, da diese gegen Ende ihrer Karriere gehen. Mit Hajrizi hat man bereits eine gute sowie junge Alternative, die bereits einige Spiele für die Tessiner absolviert hat. Jedoch sollte man in Kürze auf dieser Position tätig werden, um die Nachfolgeplanung sicherzustellen.
Aussenbahnen (Flügelverteidiger)
Auf den Aussenpositionen hat man mit Lavanchy und Facchinetti zwei Dauerläufer, die noch in einem relativen guten Punkt in ihrer Karriere sind, aber der Vertrag läuft bei beiden im Sommer 2022 aus und Facchinetti hat sich im letzten Spiel gegen den FC St. Gallen am Knie verletzt. Hier sehen wir sofortiger Handlungsbedarf, da man für die Rückrunde mehr Tiefe braucht . Der FC Lugano ist in fortgeschrittenen Gesprächen mit Maren Haile-Selassie, der aktuell in der Challenge League bei Neuchâtel Xamax spielt.
Er könnte die linke Aussenposition mit seiner Schnelligkeit gut abdecken und ausserdem könnte er mit seiner Technik und Dribbling-Stärke offensiv einige Akzente setzen.
Mittelfeld
Die grosse Frage hier ist, ob Lovric verlängern wird, oder nicht?! Er hat viele Interessenten, vor allem aus Italien, hat gute Leistungen erbracht und ist im "idealen Fussballalter“. Vielleicht wird er es sich mit den neuen Besitzern und deren Zukunftspläne anders überlegen. Unabhängig ob Lovric bleibt oder nicht, sehen wir auch hier sofortigen Handlungsbedarf. Es spielen immer die gleichen und die Verträge von Sabbatini und Custodio laufen auch im nächsten Sommer aus. Der FC Lugano braucht in der zentralen Mittelfeldposition mehr Optionen und für die Zukunft. Auch hier muss die Nachfolge geplant werden.
Angriff
In der Offensive ist der FC Lugano gut besetzt, mit einem Mix von erfahrenen und jungen Spielern. Ausserdem bringt der neue Transfer Ignacio Aliseda von den Chicago Fire weitere Offensive Power. Er gilt als beidfüssig und kann zusätzliche Möglichkeiten im Angriff bieten.
Hier sehen wir im Moment keinen sofortigen Handlungsbedarf. Ein dedizierter linksfüssiger Flügel könnte dem Team aber zusätzliche Möglichkeiten im Angriffsspiel eröffnen. Persönlich bin ich neugierig auf die Entwicklung von Nikolas Muci, falls er bei den Tessinern bleiben wird.
Zusammenfassung Kaderanalyse:
Der FC Lugano möchte in Zukunft auf junge Spieler setzen und diese entwickeln, aber für ein erfolgreiches Team braucht es einen guten Mix. Man hört aus verschiedenen Quellen, dass die Stärke des FC Luganos der Zusammenhalt des Teams ist, somit müssen Spieler kommen, die gut ins Team passen. Anhand unseren vorhanden Informationen und Daten sehen wir in folgenden Bereichen Handlungsbedarf:
Im Winter müssen junge zentrale Mittelfeldspieler auf dem Transfermarkt gesucht werden
Auf der rechten Aussenbahn muss Tiefe im Kader sichergestellt werden, somit muss man auch da während dem Transferfenster im Januar tätig werden
Spätestens im Sommer braucht es je nach Abgänge 1-2 Innenverteidiger
Der Rest ist abhängig von den Möglichkeiten auf dem Transfermarkt und der FC Lugano ist jetzt besser als je vernetzt. Sie haben erfahrene Experten an Bord, können mit den Chicago Fire das Netzwerk in den USA nutzen und sind weiterhin in Italien sehr gut vernetzt.
FC Lugano Mattia Croci-Torti - Datenbasierte Spielanalyse
Der 39 jährige Mattia Croci-Torti kennt den Verein und die Spieler in- und auswendig. Er war seit der Saison 2017-18 in Lugano Assistent von verschiedenen Trainern. Er hat mit Pierluigi Tami, Guillermo Abascal, Maurizio Jacobacci, Fabio Celestini und Abel Braga gearbeitet. Dann übernahm er den FC Lugano im September, erstmals als Cheftrainer, interimistisch und bekam kurz später einen Vertrag bis im Sommer 2023. Er hat in all den Jahren ein grosses gegenseitiges Vertrauensverhältnis mit der Mannschaft aufgebaut, von dem nun der ganze Verein profitiert.
Seit der Übernahme hat Mattia Croci-Torti tolle Arbeit geleistet und seine Chance genutzt. Er hat nur gegen die «bigs» Zürich, Basel und die Young Boys verloren. In 12 Spielen konnte er stolze 23 Punkte einfahren. Ein eindrückliche «five in a row» Siegesserie hat massgeblichen Anteil am Höhenflug, der bisher mit dem aktuellen dritten Platz belohnt wird. Mit dem bisherigen Punkteschnitt von 1.92 liegt er knapp hinter Breitenreiter’s Zürich (2.18), Rahmen’s Basel (1.94) aber noch vor Wagner’s Young Boys (1.75). Respekt.
Schauen wir uns als erstes das Team Datenprofil in Vergleich zu den anderen Teams an.
Die Werte die sofort positiv auffallen, sind die wenigen Gegentore (conceded goals) und die vielen Konterangriffe. Auf der anderen Seite sind Ballbesitz und die Pressingintensität (PPDA) etwas tiefer als der Durchschnitt. Wir werden die Dimensionen im Detail beleuchten.
Punkte vs Torchancen
Hier eine Aufstellung der Expected Goals (xG) Summen bzw. die erspielten Chancen pro Spiel.
Alle Lugano Werte in diesem Blog berücksichtigen erst die Spiele ab der Übernahme von Croci-Torti, erstmals mit dem ersten Spiel am 12. Sept vs Basel. Datasource für alle Stats: Wyscout
Von 12 Spielen hatten 8 Spiele gemäss xG Chancenverteilung einen gerechten Ausgang. Den zwei glücklichen Siegen vs Grasshopper und Lausanne stehen unverdiente Punkteverluste vs wiederum Grasshopper und Basel gegenüber. Grundsätzlich kann man sagen, dass die ausgezeichnete Lugano Punkteausbeute auch den erspielten Torchancen entspricht.
Da die Chancenauswertung oft sehr volatil ist, macht es als für einen Verein oder einen Trainer Sinn, auch die xG Werte zur Analyse, Leistungsbeurteilung und Steuerung zu verwenden.
FC Lugano Spielphilosophie
Die Kernelemente der Spielphilosophie von Mattia Croci-Torti sind:
Fixe Dreier Abwehr mit variabler Mittelfeldbelegung
Im Spielaufbau Überzahl in der ersten Linie und hoch stehende Flügelverteidiger
Im Angriff zentrierte und positionsflexible Flügel. Oft zwei Flügel (einer davon invers) und ein Mittelstürmer
Sehr variable Pressinghöhe. Vorwiegend Mittelfeldpressing mit situativem Zurückfallen in einen kompakten «low block» vor dem Strafraum
Schnelles vertikales Umschalten und Konterspiel. Vielfach mit einem ersten langen Ball
Scharfe diagonale Verlagerungen auf schnell aufrückende Flügelverteidiger
Statt mit Flanken versucht man oft mit Flachpässen in den Strafraum zu gelangen
Angriffsarten: Positionsangriffe / Konter / Standards
Schauen wir uns nun an, woraus die Tessiner im Vergleich zu den anderen Teams ihre Torschüsse generieren. Ein Team kann mit herausgespielten Angriffen, mit Konterangriffen oder mit Standardsituationen zum Torabschluss kommen.
Positional attacks - Mit mittelmässigem Torschussvolumen
Im Spielaufbau durch die Verteidigungskette ist es vor allem R. Ziegler der mit all seiner Routine und vielen vertikalen Pässen den Ball ins letzte Drittel bringt. Auf der anderen Flanke erreicht F. Daprelà nicht die gleichen Werte, da er vielfach risikoarme Rück- und Seitwärtspässe wählt.
Bei den Anzahl Pässen in die Penalty-Box p90 führen M. Bottani, M. Facchinetti und S. Lovrič.
Und vorne ist es vor allem M. Bottani der kreative Lösungen entwickeln kann. Vorne wirbeln die schnellen Flügel und greifen die Tiefe ausgezeichnet an.
Am meisten Konter - Bewusst mit viel Risiko gespielt Mit rund 5 Kontern pro Spiel hat Lugano die meisten Konterangriffe aller Teams zu verzeichnen. Die Konter werden oft mit einem ersten langem Ball eingeleitet, wo die Offensiven ausgezeichnet den Raum angreifen. Die Daten zeigen, dass «nur» 33% der Konter mit einem Schuss abgeschlossen werden können. Dies ist Ligadurchschnitt. Die Ligabesten sind Young Boys (49%) Zürich (46%) und Servette (45%).
Lugano wählt bei Balleroberung aber bewusst oft den risikoreichen ersten langen Ball.
Es gehen zwar viele Bälle sofort verloren, aber wenn sie durchkommen, wird es sehr gefährlich.
Standards mit durchschnittlichen Abschlüssen Bei der Schussausbeute durch Standards liegt Lugano mit 15% im Super League Mittelmass. Eigentlich sind alle Team mit 12-16% mittelmässig. Einzig die Young Boys spielen mit 22% in einer anderen Liga. Lugano weist ausserdem im Ligavergleich bei Cornern einen besseren offensiven Schnitt aus, als bei Freistössen.
Ballbesitz und Pressingintensität
Unter Croci-Torti hat der Ballbesitz gegenüber seinem Vorgänger Abel Braga um 7% abgenommen. Lugano hatte unter seiner Führung einen durchschnittlichen Ballbesitz von nur 44.9%. Nur Zürich (44.4%) und Lausanne (44.2%) haben bisher den Ball weniger gehabt. Am meisten vom Ball hatten bisher die Young Boys mit 60%.
Der Passes per Defensive Action Wert (PPDA) betrug durchschnittlich bescheidene 13 Pässe. Dies bedeutet kein hohes Pressing, da die Gegner im Schnitt 13 Pässe spielen können, bis eine Defensivaktion der Bianconeri erfolgt. Nur Sion und Lausanne haben einen leicht höheren Wert. Am höchsten und aggressivsten verteidigen die Young Boys mit PPPA 6.9.
Keineswegs ein "Bus-Parker" Team
Wenn man aber die einzelnen Spiele betrachtet, ergibt sich ein differenziertes Bild. Lugano ist keineswegs nur ein tiefstehendes Team, dass sein Glück mit Kontern sucht. Lugano ist was Pressinghöhe (PPDA zwischen 8.6 und 17) betrifft, eines der variabelsten Teams der Super League. Gegen Sion und die Grasshoppers wurde beispielweise viel höher und aggressiver gepresst. Während gegen St. Gallen und Zürich oft in einem sehr tiefen Block verteidigt wurde.
Lugano und Zürich mit gleicher Spiel-DNA
Aufgrund der Spiel-DNA kann man Lugano mit Zürich gleichstellen. Beide variieren, auch innerhalb eines Spiel, verschiedene Ansätze in der Defensive und Offensive. Beide verteidigen mit einer 3er-Abwehr und zeichnen sich durch ein kompaktes Mittelfeld und auf Konter ausgerichtetes schnelles Vertikal-Spiel aus. Beide zeigten situativ verschiedene Facetten in Bezug auf Pressinghöhe, Ballbesitz und Konterspiel. Zu den Stärken beider Teams gehören ausserdem die langen Bälle, vertikale Laufwege in die Zwischenräume, viel Vorderlaufen und vertikale Steckpässe in den Rücken der Verteidigung. Und beide können Rückstände aufholen.
Was macht der FC Zürich besser?
Der grosse Unterschied zwischen Zürich und Lugano liegt beim Offensivbeitrag ihrer Flügelverteidiger. Um den Offensivbeitrag zu messen, bilden wir mit Expected Offensive Value (xOV) die Summe aus Expected Assists (xA) und Expected Goals (xG). Die folgende Grafik zeigt die bescheidenen Werte von M. Facchinetti und N. Lavanchy gegenüber denen von A. Guerrero und N. Boranijašević.
Auch in Bezug auf die Torgefahr (Schüsse und Ballberührungen im Strafraum) erreichen die Flügelverteidiger der Tessiner bei weitem nicht die gleichen Werte wie das FCZ Duo.
Offensiv Performance - xA & xG
Der Algerier M. Amoura (21) liefert mit Abstand den besten Offensivbeitrag (xOV). Dies ist ligaweit ein starker Wert. Er liegt in der Liga bei Expected Goals (xG) hinter A. Cabral und J. Siebatcheu, aber noch vor A. Ceesay.
Er hat bisher in 425 Minuten zwar nur zwei Tore erzielt, kann sich aber hervorragend in gute Abschlusspositionen bringen. Wenn er sich weiterhin so clever bewegt, wird sich seine Torquote auch verbessern.
Die offensiven Youngsters M. Belhaj (21) und N. Muci (18) haben bisher die allerbesten xG Werte. Dies ist vielversprechend. Allerding ist die Aussage ihrer Zahlen aufgrund den wenigen Spielminuten noch nicht genügend belastbar.
Weitere Offensivpower liefern Ž. Celar, A. Abubakar und M. Bottani. Aus dem Mittelfeld und der Verteidigung leisten auch O. Custodio und R. Ziegler mit all ihrer Routine gute Offensivwert ab.
Ausserordentlich sind die vier Tore von R. Ziegler, der als Innenverteidiger am meisten Tore für die Tessiner erzielt hat.
Gegner binden und Tiefe angreifen
Das Offensivspiel ist der Luganesi ist geprägt durch eine starke Flügelzentrierung. Dadurch ist die gegnerische Abwehr fixiert und es öffnen sich Räume auf dem Flügel und diagonale Laufwege in den Rücken der Verteidigung. Zudem kann bei Ballverlust schnell ins Gegenpressing umgeschaltet werden und die Wege in der defensiven Transition sind näher.
Im Bild unten sehen wir ein gutes Beispiel aus dem Spiel gegen Luzern.
Die Dreierkette konnte im Spielaufbau durch die Überzahl aufrücken. Der Flügelverteidiger Hajrizi konnte (noch von Croci-Torti nach vorne gecoacht) bis in die gegnerische Hälfte aufrücken. Vorne binden die zentrierten Flügel die gegnerische Viererkette und es ist der Flügel Lungoyi, der den Luzerner Aussenverteidiger mit einem diagonalen Vorderlaufen-Laufweg in den Rücken angreift und dann den Ball im Strafraum in einer gefährlichen Position erhält.
Lugano zeigt ausserdem gute und schnelle Kombinationen, wobei nicht selten die Flügel-Positionen flexibel eingenommen und auch rotiert werden. Da läuft der Mittelstürmer auch an den Flügel und die Flügel mit Diagonalläufen auf die andere Seite
Dribblings – 1vs1
Die erfolgreichsten Dribbler sind C. Lungoyi (4.4 p90), M. Amoura (4.2) und M. Bottani (3.4)
Damit liegen sie noch etwas in Distanz zu den Ligabesten E. Zhegrova, N. Ngamaleu, Adryan und
L. Millar. Zusätzlich hat M. Amoura mit nur 40% gewonnenen Dribblings noch Potential gegen oben.
Defensive
Lugano ist (mit Basel) absolute Spitze mit nur 1.0 conceded goals pro Spiel. Mit einem guten Mittelfeldpressing wird der Gegner weitgehend vom Tor ferngehalten und wenn es sein muss, kann man sich auch fallen lassen und tiefer verteidigen. Die Maschen im Zentrum sind sehr eng und für die Gegner schwer zu bespielen.
Im Defensivpressing will man sich Raum für Konter erarbeiten.
Die Wette von Croci Torti lautet dabei:
Wetten, dass wir kompakter und aggressiver verteidigen, als unsere Gegner geduldig und kreativ sein können.
Es bleibt für die Gegner oft nur die Variante über die "offenen" Flügel zu spielen und mit Flanken zu operieren. Da die Flanke ein Risikopass ist und viele Teams, insbesondere Lugano, im Zentrum mit einer aufgestockten Dreierabwehr eine Überzahl herstellen, bestehen mit Flanken bescheidene Erfolgsaussichten.
Darum verzichten viele Teams auf die Gebets- und Konterflanken. Um gegen Lugano zu guten Torchancen zu kommen, braucht man Glück oder Kreativität in der letzten Zone. Die absolute offensive Königsdisziplin im Fussball.
Verteidigen ist Arbeit. Angreifen ist Kunst.
Flachpässe statt Flanken
Mit 13 Crosses per 90 Minuten hat Lugano den tiefsten Wert aller Super League Teams. Im Angriffsspiel das Risiko sehr gut dosiert und der Flachpass in den Strafraum wird gegenüber der Flanke bevorzugt.
Die Flanke ist ein Hochrisiko-Pass und wird nur noch bei Alternativlosigkeit oder hoher Erfolgsaussicht verwendet. Sie ist nicht passé, aber die erfolgsversprechenste Flanke ist der Flachpass.
Mehr zum Thema Flanke oder Flachpass im unseren Blog Game Changer - Flanke oder Pass in der Bundesliga?
Fazit Spielanalyse: Mehr Spielkontrolle für grössere Ziele Der FC Lugano reitet auf einer Welle der Begeisterung und erlebt im Moment eine sehr erfolgreiche Phase. Die solidarische und leidenschaftliche Art und Weise wie Lugano Fussball spielt, kann im Idealfall sogar für einen Europaplatz reichen. Insbesondere wenn die Mittelfeldteams etwas schwächeln. Der vierte Platz sollte für Lugano aber das Höchste der Gefühle sein.
Lugano hat mit dem zukünftigen neuen Stadion und seinen Besitzern ideale Ressourcen und Voraussetzungen um mittelfristig noch erfolgreicher zu sein. Aber für grössere Ziele oder sogar Titel braucht das Kader weit mehr Qualität. Und eine Anpassung der Spielphilosophie.
Auf dem Weg zu einem Spitzenteam profitiert Lugano noch vom "Kleinteam-Bonus" und die Gegner bespielen sie oft mit offenem Visier. Je mehr Spielkontrolle Lugano bekommt und je erfolgreicher sie werden, desto defensiver werden die Gegner eingestellt sein.
Um mittelfristig ganz vorne mitzuspielen, muss Lugano mehr strategischen Ballbesitz erlangen um das Spiel noch besser kontrollieren und steuern zu können. Um den Gegner mehr zu dominieren. Um den Ball länger zu haben und weniger von Einzelaktionen und vom Zufall abhängig zu sein.
Eine Änderung der Spielphilosophie zu viel Ballbesitz ist aber ein schwieriges Unterfangen und viele Trainer sind schon daran gescheitert. Mattia Croci-Torti hat nun die die Chance zu zeigen, dass er der richtige Trainer dafür ist.
Der Einbau von neuen Spielern in das eingeschworene System bedingt von den technischen Verantwortlichen viel Fingerspitzengefühl. Es stehen einige wichtige Entscheidungen an, die auch eine realistische Sicht auf die Ziele und die Entwicklungsgeschwindigkeit bedingen.
Auf alle Fälle bringt der FC Lugano frischen Wind und eine eigenständige Kultur in die Super League. Wir sind gespannt wie die Entwicklung im Tessin weitergeht und freuen uns weiterhin auf erfrischende Auftritte der Bianconeri. #forzalugano
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